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Sie haben sich für den «International Executive MBA» Studiengang der St. Galler Business School entschieden, welcher in Kooperation mit der Universität Klagenfurt durchgeführt wird. Warum?
Grundsätzlich wollte ich nach vielen Jahren praktischer Unternehmensführung mein Wissen und meine Kompetenzen wieder auf den aktuellen Stand bringen. Gleichzeitig reizte mich die Herausforderung neben dem Job ein internationales Master-Studium für Executives durchzuführen und auch mit einer Prüfung und einer Masterarbeit abzuschliessen. Meine Wahl fiel dabei auf die SGBS, da hier viele Punkte zusammenkommen:
Wie konnten Sie zeitlich Fernstudium, Präsenzstudium, Diplomarbeit und Kolloquien mit Ihrem Beruf verbinden?
Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass ich den gesamten Aufwand für das Studium zunächst unterschätzt habe. Als ich aber mit meiner Anmeldebestätigung meinen Studienplan sowie die Unterlagen und die Bücherliste für die vier ersten Fernstudienmodule erhalten habe, wurde mir schnell klar, dass ich ein striktes Zeitmanagement benötige. So habe ich mir immer klare Zeitvorgaben für jeden Studienabschnitt gesetzt, z.B. 8 Wochen für Literaturstudium und anschliessend 4 Wochen für die Erstellung der Studienarbeit, mit der jeweils die 4 Fernstudienmodule abgeschlossen werden. Es gehört allerdings schon eine grosse Portion Disziplin dazu, nach einem vollen Arbeitstag, sich abends noch zwei oder mehrere Stunden an den Schreibtisch zu setzen.
Wichtig war für mich auch, dass meine Familie mein Studienziel akzeptiert und meine geistigen und physischen Abwesenheitszeiten toleriert hat. Die Präsenzzeiten wurden gemeinsam mit der Studienorganisation ebenfalls gleich zu Beginn festgelegt. Dank dieser langfristigen Planung konnte ich die Präsenzzeiten gut in meinen beruflichen Kalender integrieren. Es ist auch sehr hilfreich, dass bei der SGBS die Präsenzzeiten bis auf den Aufenthalt in den USA jeweils unter einer Woche liegen.
Als Student des «International Executive MBA» waren Sie neben dem Fernstudium in den zahlreichen offenen Seminaren mit immer wieder anderen Teilnehmenden zusammen, von denen viele zudem kein Diplom oder ein anderes Diplom absolvieren; ist dies nicht als ein Nachteil zu werten, da Sie dadurch keiner «fixen Kursklasse» zugeordnet waren?
Anfänglich habe ich das durchaus als einen gewissen Nachteil empfunden, da so zunächst kein richtiges Zugehörigkeitsgefühl entstehen konnte. Nach mehreren Seminarrunden wird dieser Nachteil allerdings in einen Vorteil umgemünzt, da durch die offenen Seminare immer wieder neue Impulse von anderen Teilnehmern mit neuen Erfahrungswerten einfliessen. Überhaupt möchte ich sagen, dass für den Erfolg des Studiums nicht nur der Input der Dozenten, sondern auch der Austausch von Wissen und Erfahrungen unter den Teilnehmern sehr wichtig ist. Vielleicht sollte daher die Studienorganisation immer ein Erstsemestertreffen installieren, damit schneller ein Zugehörigkeitsgefühl entstehen und dieser Erfahrungsaustausch gleich zu Beginn besser genutzt werden kann.
Wie gross ist nun Ihr Netzwerk aus Kontakten im Rahmen der Studiengänge?
Über die zwei Jahre sind sehr viele Kontakte zu sehr interessanten Menschen entstanden; und das sowohl zu den Teilnehmern als auch den Professoren und Dozenten. Ich kann diese Kontakte nicht in einer Zahl benennen, aber mein Netzwerk hat sich auch international deutlich vergrössert.
Wie beurteilen Sie die Qualität der Dozenten, der Fernstudienmodule sowie der Betreuung?
Grundsätzlich finde ich es sehr positiv, dass bei der SGBS eine Vielfalt gepflegt wird. So teilen sich die Seminare prinzipiell mehrere Dozenten. Jeder von Ihnen beleuchtet ein Thema aus einem anderen Blickwinkel und hat «seine eigene Sprache», so dass wirklich jeder Student seine Lehren und Schlüsse ziehen kann. Auch stimmt aus meiner Sicht der Mix aus Theorie und Praxis. Der Transfer in das eigene unternehmerische Umfeld sollte so für jeden möglich sein. Viele Dozenten haben mich nicht nur inhaltlich beeindruckt, sondern auch durch ihre persönliche Ausstrahlung. So bin ich sicher, dass ich mit einigen auch nach Abschluss meiner Studienzeit in Kontakt bleiben werde.
Welche Studieninhalte konnten Sie für sich persönlich am meisten in Ihre tägliche Arbeit umsetzen?
Im ersten Studienhalbjahr haben wir in der Firma in einem Projekt unser Reportingsystem komplett neu aufgesetzt. Hier konnte ich natürlich das Thema Finanzen perfekt umsetzen. Mein persönlicher Schwerpunkt liegt jedoch in der Unternehmensstrategie. Hier bietet der integrierte Management-Ansatz der St. Galler Business School enorm viele Tools, die direkt verwendet werden können und die helfen, die Gesamtzusammenhänge nicht nur für einen selbst, sondern auch für die Führungskräfte und Mitarbeiter transparent zu machen. Die Umsetzung einer Strategie bedeutet jedoch auch, dass die Organisation und die Strukturen immer wieder an die Ziele und die Marktverhältnisse angepasst werden müssen. Dabei sind die Erkenntnisse rund um das Thema Change Management und Leadership sehr hilfreich.
Für wen sind die Studiengänge der St. Galler Business School Ihrer Meinung nach am besten geeignet?
Diese Frage kann ich natürlich aus meiner Teilnehmer-Perspektive nur eingeschränkt beantworten. Prinzipiell sind die verschiedenen Studiengänge ja für Nachwuchskräfte oder für Executives konzipiert. Die Zielgruppe ist in der Ausschreibung jeweils gut beschrieben. Aus meiner Erfahrung, und das habe ich sehr geschätzt, stützt sich die SGBS auf den Ansatz des «Integrierten Managements» mit den vier Schwerpunkten Finanzen, Strategie, Leadership und Marketing/Verkauf. Bei diesen Schwerpunkten wird sehr in die Tiefe gegangen und die Themen werden von ganz unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. Andere Spezialthemen wie Prozess-, Qualitätsmanagement oder Lean-Management können dagegen aus Zeitgründen nur gestreift werden.