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4.2.2 Onshore

Wenn es für ein Unternehmen aus den unterschiedlichsten Gründen nicht in Frage kommt, Prozesse oder Aufgaben ins Ausland zu verlagern, bietet das Onshore-Outsourcing eine Alternative, mit der das Unternehmen einen entsprechenden Anbieter für Produkte oder Dienstleistungen im Inland suchen kann, der diese übernimmt, wobei das Unternehmen trotzdem noch, wenn auch in meist geringerem Umfang, Kosten sparend und wettbewerbsorientiert planen kann.

Aus betriebswirtschaftlicher Sicht hat das den Vorteil, dass durch die Auslagerung Kosten gespart werden – wie auch bei Near- oder Offshore-Prozessen, aber die Kommunikationswege nicht beeinträchtigt werden und kulturelle Unterschiede kaum oder gar nicht vorhanden sind, die eventuell zu Missverständnissen führen könnten.

Auch eine Übertragung von Vermögenswerten vom Käufer zum Anbieter findet bei Onshore-Prozessen, anders als bei Offshoring, nicht unbedingt statt. Da oftmals die gleichen Dienste für mehrere Kunden übernommen werden, kann der Onshore-Anbieter seine Leistung preisgünstiger und standardisiert anbieten. Outsourcing-Anbieter sind in der Regel sehr spezialisiert und auch bei Onshore-Prozessen kann dieses Fachwissen für das auftraggebende Unternehmen effektiv genutzt werden. Marktkenntnisse sind zudem beim Onshore-Anbieter schon gegeben und erleichtern so die Zusammenarbeit und die Qualitätssicherung. Transaktionskosten jeglicher Art sind bei Onshore-Outsourcing, besonders im Verhältnis zu Produktionskosten, wesentlich niedriger. Zwar erreicht man bei Offshore-Projekten oft geringere Produktionskosten, dafür fallen da aber höhere Kosten im Bereich der Transaktion an – angefangen beim Auswahlprozess des Vertragspartners und Übergangs- bis hin zu Transportkosten.

Onshore-Outsourcing bleibt z.B. für deutsche oder US-amerikanische Unternehmen interessant, weil die Infrastruktur bekannt und hoch entwickelt ist und auch bestimmte Risikofaktoren wie Datensicherheit oder sozio-ökonomische und politische Bedingungen nicht gegeben bzw. besser abschätzbar sind.

In Near- oder Offshore-Prozessen kann die Distanz zu einer Hürde werden, auf der die meisten Kosten und Risiken aufbauen.