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3.5. Visualisierungstechniken

In Ergänzung zu Projektbewertung und -priorisierung werden die Projekte häufig mit Hilfe der Portfoliotechnik visualisiert. Die Darstellung basiert i. d. R. auf einem Koordinatensystem, dessen Achsen die Kriterien der Projektbewertung abbilden. In diese Matrix werden die Projekte mit den wertmäßigen Ausprägungen der Kriterien als Punkte eingetragen. Die Fläche des meist 2-dimensionalen Koordinatensystems, mit ausschließlich positiven Achsen, wird in 4, 9 oder 16 Felder unterteilt. Aus der Einordnung der Projekte in die Felder kann ein Rückschluss über Priorität und Nutzen der einzelnen Maßnahmen gezogen werden:77

Abb. 1: Synopse häufig verwendeter Portfoliomatrizen

Abb. 1: Synopse häufig verwendeter Portfoliomatrizen78

Die Darstellung ist nur zur Visualisierung des Projektportfolios geeignet, sofern nicht mehr als 2 Kriterien zur Projektbewertung eingesetzt werden. Eine Erweiterung ist jedoch durch Verwendung eines 3-dimensionalen Koordinatensystems oder der Abbildung der Projekte durch Blasen mit verschiedenen Größen und Farben statt Punkten möglich. Es können auch verschiedene Formen (z. B. Dreiecke und Sterne) verwendet werden, um verschiedene Informationen, wie Projektphasen, Projektklassen oder die Zugehörigkeit zu Teilportfolien zu veranschaulichen. Durch die Abbildung mehrerer Dimensionen nimmt allerdings die Übersichtlichkeit der Portfoliotechnik ab.79 Gerade die einfache Erfassbarkeit der Darstellung stellt jedoch ihren wesentlichen Vorteil dar und muss auch bei höherer Komplexität gewährleistet bleiben.

Ein weiterer Vorteil besteht in der einfachen Erstellung der Matrizen an Hand bereits vorhandener Daten, den Punktwerten der Projekte zu den einzelnen Bewertungskriterien. Im Gegensatz zum Projektscoring in Form eines zusammengefassten, abstrakten Portfoliowertes ermöglicht die Portfoliotechnik zudem eine ganzheitliche Darstellung des Portfolios und seiner Zusammensetzung. Dies kann je nach Situation des Unternehmens wichtige Informationen liefern. Die Geschäftsleitung könnte z. B. in Phasen der Unternehmenssanierung monetäre Bewertungskriterien als besonders wichtig, in Phasen der Planentwicklung hingegen strategische.80 Die Abbildung dieses Sachverhalts als Gewichtung der Bewertungskriterien im Rahmen der Nutzwertanalyse entspräche einer Vorwegnahme der geschäftspolitischen Entscheidung. Mit der Portfoliotechnik hingegen wird entsprechende Transparenz geschaffen.

Dem gegenüber ist bei Zuordnung mehrerer Projekte in das gleiche Feld der Matrix die Ableitung einer eindeutigen Projektpriorität nicht möglich. Dies gilt auch für den Vergleich von Projekten in achsennahen Feldern mit jeweils einem hohen und einem niedrigen Wert der Bewertungskriterien.81,82 Zwar ließe sich, bei entsprechender Skalierung, aus dem Abstand des Punktes zum Koordinatenursprung der Projekt-Score ableiten und somit eine entsprechende Projektpriorität. Eine visuelle Erfassung dieses Sachverhaltes ist aber bei einer Vielzahl von Projekten kaum möglich. Die Portfoliotechnik stellt somit keine primäre Selektionsmethode dar, sondern ist eine wichtige ergänzende Visualisierungshilfe zur Projektbewertung.

 

77 Vgl. Kunz C. (Strategisches Multiprojektmanagement), S.144ff. und Seidl J. (Multiprojektmanagement), S.63f.
78 Vgl. Kunz C. (Strategisches Multiprojektmanagement), S.152
79 Vgl. Kunz C. (Strategisches Multiprojektmanagement), S.144ff. und Seidl J. (Multiprojektmanagement), S.63f.
80 Vgl. Kunz C. (Strategisches Multiprojektmanagement), S.144ff. und Seidl J. (Multiprojektmanagement), S.63f.
81 D. h. hoher Wert x-Achse und niedriger Wert y-Achse bzw. hoher Wert y-Achse und niedriger Wert x-Achse
82 Vgl. Kunz C. (Strategisches Multiprojektmanagement), S.144ff., Seidl J. (Multiprojektmanagement), S.63f. und Seidl J. (Koordination), S.20