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Im Laufe der vorliegenden Diplomarbeit „Optimierung der Projektportfolioplanung am Beispiel der Sparkasse Leipzig“ wurde gezeigt, dass Projekte bei der Weiterentwicklung von Unternehmen eine bedeutende Rolle spielen. Als Instrument zur Erreichung strategischer Ziele leisten sie einen wesentlichen Beitrag für den Unternehmenserfolg.
In Mehrprojektsituationen kommt es in Folge von Wechselwirkungen zwischen den Projekten zu einer erhöhten Komplexität. Den daraus resultierenden Risiken für den Unternehmenserfolg kann durch die übergreifende Planung und Koordination der Projekte entgegengewirkt werden. Die Optimierungsstrategie beim Projektportfoliomanagement besteht deshalb darin, die Effektivität des Portfolios durch Auswahl derjenigen Projekte zu erhöhen, die aus Perspektive des Unternehmens am besten der Erreichung strategischer Ziele dienen und somit die höchste Wertschöpfung bewirken. Das MPM als institutionalisierter Träger der PPP ist deshalb ein wichtiges Instrument des strategischen Managements.
Auf Basis der ausgewerteten Fachliteratur wurden die wesentlichen Grundlagen und Methoden der PPP beschrieben. Es zeigte sich, dass insbesondere mehrdimensionale Projektbewertungsmethoden geeignet sind, da sie u. a. einen komparativen Vergleich der Projekte ermöglichen, monetäre und strategische Ziele abbilden können, den Wertschöpfungsbeitrag der Projekte ermitteln und eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung beinhalten. Dies gilt insbesondere für das Projektscoring durch Nutzwertanalysen, einer weit verbreiteten Form mehrdimensionaler Bewertungsmethoden. Außerdem wurde gezeigt, dass Portfoliotechniken und Interdependenzanalysen nicht als primäre Selektionsmethoden für Projekte geeignet sind. Durch den ergänzenden Einsatz dieser Arbeitsmittel ist gleichwohl eine Erhöhung des Aussagegehalts der Planung zu erreichen.
Der Ablauf der PPP wurde entsprechend seiner Beschreibung in der Fachliteratur erläutert. Dabei konnten Risiken identifiziert werden, die einem erfolgreichen Planungsprozess entgegenstehen. Zur Vermeidung dieser Risiken, wurde ein Anforderungsprofil zur PPP entwickelt. Dieses bildete die Grundlage einer Untersuchung der Planungsverfahren und -methoden der SKL hinsichtlich möglicher Optimierungspotenziale.
Rahmenbedingungen und Ausprägung der PPP in der SKL unterscheiden sich nicht grundsätzlich von ihrer wissenschaftlichen Darstellung. Die Projekte leisten in einem dynamischen Wettbewerbsumfeld einen hohen Beitrag zur Erreichung der strategischen Unternehmensziele. Die i .d. R. parallel laufenden Maßnahmen werden durch ein MPM koordiniert, welches als Management-Hilfsfunktion die turnusmäßige strategische Entscheidung der Geschäftsleitung zur Auswahl der Projekte des Portfolios vorbereitet.
Auch Prozess, Methoden und Arbeitsmittel der SKL zur PPP gehen grundsätzlich mit den in der Fachliteratur beschriebenen Ansätzen konform. Ein Abgleich mit dem in dieser Arbeit erstelltem Anforderungsprofil ergab einen guten Umsetzungsstand. Dafür sprechen der hohe Standardisierungsgrad, die offene Kommunikation und die Einbindung aller relevanten Interessengruppen, welche die Akzeptanz des Verfahrens im Unternehmen sicherstellen. PPP, Strategieentwicklung und mittelfristige Unternehmensplanung sind gut verzahnt. Dies stellt die Ausrichtung der Projektbewertung an den aktuellen strategischen Zielen sicher und harmonisiert das Portfoliobudget mit dem Gesamtbudget der SKL.
Im Beispielunternehmen werden ein Projektscoring in Form der Nutzwertanalyse (bezüglich der durch die Projekte bewirkten Unterstützung finanzieller, strategischer und sonstiger Ziele) und die ergänzende grafische Aufbereitung als Projektportfoliomatrix eingesetzt. Damit ist es dem MPM möglich, mit seiner Empfehlung zum Projektportfolio eine objektive und transparente Grundlage der Auswahl der Projekte durch die Geschäftsleitung zu legen.
Abweichungen vom Anforderungsprofil zur PPP ergaben sich für die SKL hinsichtlich einer Bewertung und Visualisierung aller Projekt-Interdependenzen auf Ebene des Projektportfolios sowie einem Einsatz von Bewertungsinstrumenten zur Ermittlung des Portfolios mit der höchsten Wertschöpfung. In der Formalisierung der Wechselwirkungsanalysen bestehen jedoch keine Potenziale, da hieraus ein steigender Planungsaufwand resultieren würde. Gleichzeitig würde die höhere Datenkomplexität nicht zu einer Verbesserung der Entscheidungsgrundlage gegenüber dem bisherigen Verfahren, einer formlosen Einschätzung der Wechselwirkungen durch Experten, führen.
Es wurde belegt, dass eine Optimierung der PPP in der SKL beim Verfahren der Projektselektion möglich ist. Ein Beispiel zeigte, dass die aus der Projektpriorität abgeleitete Empfehlung zur Projektauswahl nicht zwingend dem optimalen Portfolio mit der höchsten gesamten Wertschöpfung entspricht. Es kann deshalb zu Fehlentscheidungen der Geschäftsleitung kommen. Da die Anzahl an Kombinationsmöglichkeiten der Projekte sehr hoch ist, besteht die Notwendigkeit einer mathematischen Modellierung der Projektselektion.
Weiterhin wurde in dieser Arbeit dargestellt, dass die Verfahren des OR mit ihren Spezifikationsmerkmalen Optimalitätsstreben, modellanalytische Vorgehensweise, Problemquantifizierung und Entscheidungsvorbereitung den Zielen der Projektportfolioplanung entsprechen. Sie ermöglichen somit eine Hebung des aufgedeckten Optimierungspotenzials beim Planungsverfahren der SKL.
Die mathematische Abbildung der Auswahl von Projekten eines Portfolios erfolgte mit Hilfe eines Linearen Optimierungsmodells. Mit einem Beispiel wurde nachgewiesen, dass die Berechnung gegenüber dem bisher in der SKL eingesetzten Verfahren zu einer Verbesserung führt. Die ermittelte Projektauswahl entspricht dem optimalen Projektportfolio mit der höchstmöglichen Wertschöpfung und hält bestehende Ressourcenvorgaben ein.
Das aufgestellte mathematische Modell ist somit zur Umsetzung des Optimierungsansatzes in der SKL geeignet, indem es die PPP durch Identifikation der vorteilhaftesten Projekte unterstützt, damit die Planungsgüte erhöht und Risiken unternehmerischer Fehlentscheidungen reduziert.
Aus Sicht der SKL ist deshalb eine Implementierung des Modells in die PPP dringend zu empfehlen. Es ist einfach in den bestehenden Planungsprozess zu integrieren und setzt auf der vorhandenen Datenbasis auf. Die Berechnung basiert auf den Ergebnissen des Projektscoring. Das Ergebnis kann in die sich anschließende Einschätzung der Wechselwirkungen Eingang finden. Die Anwendung des Verfahrens verursacht so gut wie keinen Zusatzaufwand im MPM und bei vorhandenen Produktlizenzen für Microsoft Excel auch keine zusätzlichen Softwarekosten. Eine Einführung der Linearen Optimierung zur Selektion der Projekte ermöglicht somit eine aufwandsarme, schnell zu realisierende und kostengünstige Optimierung der PPP der SKL und führt zu einem verbesserten Planungsergebnis.