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2.2. Mehrprojektsituationen

Werden mehrere Projekte parallel geplant oder bearbeitet, handelt es sich um eine sogenannte Mehrprojektsituation. Zwischen den einzelnen Projekten bestehen häufig Wechselwirkungen. Eine Mehrprojektsituation weist deshalb im Vergleich zur Menge aller Einzelprojekte eine erhöhte Komplexität aus. Diese äußert sich unter anderem in folgenden Ausprägungen:

  • Die Zielsetzungen der Projekte können sowohl gegenläufig sein, als auch sich gegenseitig fördern.
  • Es können inhaltliche oder zeitliche Abhängigkeiten zwischen den Projekten bestehen.
  • Ressourcenbeschränkungen können durch den Zugriff mehrerer Projekte auf gleiche Ressourcen überschritten werden. Gleichzeitig lassen sich aber auch Ressourcen zwischen den Einzelprojekten verschieben. Ebenso sind Synergieeffekte denkbar.
  • Aus den Wechselwirkungen zwischen den Einzelprojekten können insgesamt erhöhte oder geminderte Risiken resultieren. Projektrisiken können zudem zwischen den Projekten übertragen werden. Bestimmte Risiken lassen sich auch durch Streuung auf mehrere Projekte ausgleichen.9

Aus den beschriebenen Merkmalen der Mehrprojektsituation lässt sich ableiten, dass eine projektübergreifende Auswahl und Optimierung der Ziele, Abhängigkeiten, Ressourcen und Risiken aus Unternehmenssicht einen Mehrwert gegenüber einem bloßen Management der Einzelprojekte darstellt.10

Die beiden Ausprägungsformen der Mehrprojektsituation sind das Projektprogramm und das Projektportfolio. „Ein Programm ist definiert als eine Menge zusammenhängender Projekte (...), die mit dem Ziel aufgesetzt wurden, eine strategische Zielsetzung zu erreichen und einen erwarteten Nutzen für die Organisation zu erreichen.“11 Projektprogramme sind bis zur Zielerfüllung aller Einzelprojekte zeitlich befristet.12 Die Merkmale eines Projektprogramms ähneln somit stark denen von Einzelprojekten. Es kann es auch als Großprojekt betrachtet werden.13,14 Trotzdem handelt es sich um eine Mehrprojektsituation, denn für die innerhalb des Programmes vorhandenen Einzelprojekte bestehen analoge Anforderungen an eine projektübergreifende Optimierung von Zielen, Abhängigkeiten, Ressourcen und Risiken.

Projektprogramme können zusammen mit anderen Programmen oder Einzelprojekten die Bestandteile eines Portfolios bilden. „Ein Projektportfolio bezeichnet die Zusammenfassung aller geplanten, genehmigten und laufenden Projekte und Programme eines Unternehmens (...) oder Geschäftsbereiches.“15 Da im Zeitverlauf periodisch neue Projekte aufgenommen werden und abgeschlossene oder eingestellte Projekte entfallen, ist das Projektportfolio zeitlich nicht befristet.16

Für Projektprogramme und Projektportfolios als typische Ausprägungsformen von Mehrprojektsituationen bestehen somit erhöhte Anforderungen an eine übergreifende Planung und Optimierung der Projekte aus Perspektive des gesamten Unternehmens.

 

9 Vgl. Seidl J. (Multiprojektmanagement), S.5f.
10 Vgl. Seidl J. (Multiprojektmanagement), S.5f.
11 Seidl J. (Multiprojektmanagement), S.7 und Vgl. Butz S. (Teil der Unternehmenssteuerung), S.5
12 Vgl. Seidl J. (Multiprojektmanagement), S.7 und Seidl J. (Koordination), S.11
13 Vgl. Gassmann D. (Einblicke), S.5
14 Je stärker der inhaltliche Zusammenhang von Projekten innerhalb eines Projektprogramms ist, desto eher kann dieses auch als Großprojekt mit verschiedenen Teilprojekten betrachtet werden. Im Zuge der Projektauswahl kann dieses „Black-Box-Modell“ eine Vereinfachung der Entscheidung ermöglichen, indem das jeweilige Programm als einzelnes Projekt behandelt wird. Eine Entscheidung über die Durchführung erfolgt dann nur über die im Programm enthaltene Projektgesamtheit als Ganzes. Im Zuge dieser Arbeit erfolgt deshalb keine vertiefende Betrachtung des Sonderfalls einer Programmbewertung und -auswahl.
15 Seidl J. (Multiprojektmanagement), S.6
16 Vgl. Seidl J. (Multiprojektmanagement), S.6 und Seidl J. (Koordination), S.11