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„Konkurrenz belebt das Geschäft.“ Eine alte Kaufmannsweisheit, die im Einzelhandel durchaus ihre Berechtigung hat. Allerdings kann Wettbewerb an Standorten sowohl positive als auch negative Konsequenzen haben. Bereits im vorherigen Kapitel wurde erläutert, dass die Kaufkraftzuflüsse und -Abflüsse sowie die Zentralität eines Standorte entscheidenden Einfluss auf die Umsatzerwartungen hat. Eine Agglomeration von vielen Mitbewerbern an einer Stelle erhöht, in Anlehnung an Huffs` probabilistischen Ansatz (vgl. Kapitel 2.1.2), den Nutzen, den ein Kunde durch den Besuch eines Standortes erzielt. Angebotene Waren, Preise und Qualität können schnell miteinander verglichen werden. Eine solche Agglomeration findet man häufig in den Innenstädten wieder.
Neben dieser branchengleichen Konzentration gibt es zudem einen Branchenmix verschiedenster Einzelhändler, die sich im Idealfall mit Ihren Produkten ergänzen. Diese Art der Wettbewerbsstruktur findet man häufig in Stadtrandlagen und auf der grünen Wiese. Wettbewerb kann (und tut es in immer stärkerem Maße) auch negative Konsequenzen haben. Dies passiert dann, wenn der lokale Markt übersättigt ist und die lokale Kaufkraft, relativiert um Zu- und Abflüsse nicht mehr ausreicht, um die Umsatzerwartungen aller Mitbewerber vor Ort zu befriedigen. In diesem Fall kommt es zu einem Verdrängungswettbewerb, bei der meist der besser strukturierte Konkurrent die Oberhand behält „Ein Grund für die zunehmende „Homogenisierung“ im Einzelhandel; Filialisten haben meist die optimalere Organisation als lokale Einzelhändler und zudem häufig auch Kostenvorteile.“88 Darüber hinaus ist es auch so, das attraktive Branchen (mit viel Marktpotential und Marktwachstum) naturgemäß viel Wettbewerb anziehen und weniger attraktive Branchen entsprechend weniger Wettbewerber anlocken. Aus diesen Überlegungen heraus ergibt sich die Notwendigkeit einer Konkurrenzanalyse. Diese beginnt zunächst mit einem eher qualitativen Aspekt, nämlich der Frage: Wer ist schon da? Anhand dieser einfachen Maßnahme lässt sich bereits ein guter Ansatzpunkt für eine tiefergehende Analyse finden. Zur statistischen Auswertung der Konkurrenzsituation sind dann weitere Informationen nötig, wie z.B. der Gesamtumsatz der entsprechenden Branche am Standort, Gesamtverkaufsfläche aller Mitbewerber, Quadratmeterproduktivitäten, die genaue Einwohnerzahl, etc. Im Folgenden werden hierzu zwei Verfahren erläutert:
88 Handels-Marketing, W. Oehme, 2002, S. 86