Rufen Sie uns einfach an, und wir beraten Sie gerne zu unserem Seminar- und Studienangebot.
Unsere Ansprechpartner:
Michael Rabbat, Dipl.-Kfm.
MBA Chief Operating Officer
Claudia Hardmeier
Kunden-Center
Studienbetreuung
Die Digitalisierung der Medieninhalte, die Konvergenz der Distributionsplattformen und die dadurch erwartete Umverteilung der Einnahmen bringen den Markt in Bewegung. Neue und alte Anbieter von Inhalten sowie Distributoren sind in den Bereichen IPTV, WEB TV und Mobile-TV auf der Suche nach Geschäftspotential175. Insbesondere der in Deutschland gescheiterte Versuch mit dem Firmenkonsortium Mobile 3.0 Handy-TV auf Basis DVB-H flächendeckend einzuführen, dürfte für die etablierten Mobilfunkanbieter als neue Chance gesehen werden in diesem Marktsegment entsprechende Services anzubieten176. Wie beschrieben treibt die voranschreitende Fragmentierung die Marktteilnehmer dazu ihre Position im Medienmarkt entlang der Wertschöpfungskette durch Ausweitung in Nachbarbereiche zu verbessern177.
Neue Geschäftsmodelle ermöglichen Unternehmen, zusätzliche Teile der Wertschöpfungskette zu besetzen. Dabei wird nicht nur die eigene Position in der Wertschöpfungskette in Zukunft entscheidend sein, sondern die Abdeckung von weitgefassten Teilen dieser Kette über Wertschöpfungsnetzwerke178. Beispielhaft sind hier Triple Play und Quadruple Play Angebote und neue Services im Bereich VoD (Video on Demand) zu nennen. Das Eingehen von Partnerschaften und das Experimentieren mit Technologien, Formaten und Kundenzugängen ist Bestandteil einer Strategie die eigene Marktposition auszubauen179. Da letztendlich Großunternehmen in diesem Szenario nicht mehr zwangsläufig Kosten-vorteile bieten, kann dieser Strukturwandel auch zu einer weiteren Fragmentierung des Marktes führen180. Für die klassischen Broadcastanbieter folgt daraus die Notwendigkeit, neben ihren bisherigen Umsatzquellen wie Werbezeitenverkauf, Sponsoring oder Lizenzgeschäft, zukünftig durch Interaktivität zusätzliche Umsätze zu generieren und somit die Attraktivität ihres Angebotes für Kunden zu erhöhen181. Die Optionen und Aufgaben dieser Anbieter erweitern sich erheblich, waren sie bisher nur für die Programminhalte sowie für die Qualität des übertragenen Signals verantwortlich, steht zukünftig die Etablierung und Stabilität eines Rückkanals und die daraus gewonnenen Informationen gleichermaßen im Vordergrund182. Hinzu kommt, dass mit dem gesteigerten Absatz von großen Flachbildschirmen und der Verbreitung von HDTV fähigen Konsumergeräten die Erwartungshaltung der Medienkonsumenten auch in Richtung gelieferte Bildqualität wesentlich an Bedeutung gewinnen wird183. Dies hat zur Folge, dass viele etablierte Markteilnehmer kurzfristig auch größere Investitionen in ihrem Technikbereich vornehmen müssen. Sie sind gezwungen, ihre bisher eingesetzte SDTV Technik durch HDTV fähige Systeme zu ersetzen185. Aufgrund des beschriebenen Szenarios und der notwendigen Nutzung von Synergien werden vermutlich bereits bestehende Verflechtungen der Verlagshäuser mit den Privatsendern in Deutschland (Tabelle 4) 185 in der neuen Medienwelt immer enger werden und weit in andere Bereiche der Wertschöpfungskette hineinreichen.
Tabelle 4: Verflechtungen von Zeitschriftenverlagen und Veranstaltern von privatem bundesweitem Fernsehen186
175 Vgl. Fastnacht C. et al. Die Zukunft der digitalen Consumer Electronic BITCOM 2008 S. 10-11
176 Vgl http://www.heise.de/newsticker/Mobile-3-0-gibt-Sendelizenzen-fuer-DVB-H-Fernsehen-zurueck--/meldung/118188 Zugriff am 08.02.2009
177 Vgl. Fastnacht C. et al. Die Zukunft der digitalen Consumer Electronic BITCOM 2008 S. 34-35
178 Vgl. Fastnacht C. et al. Die Zukunft der digitalen Consumer Electronic BITCOM 2008 S. 28-29
179 Vgl. Mackenrot F. et al. PCW German Entertainment and Media Outlook 2007- 2011 S. 39
180 Anmerkungen des Autors
181 Vgl. Fastnacht C. et al. Die Zukunft der digitalen Consumer Electronic BITCOM 2008 S. 35 / 36
182 Vgl. Mackenrot F. et al. PCW German Entertainment and Media Outlook 2007- 2011 S. 47
183 Vgl. Fastnacht C. et al. Die Zukunft der digitalen Consumer Electronic BITCOM 2008 S. 31-32
184 Vgl. Fastnacht C. et al. Die Zukunft der digitalen Consumer Electronic BITCOM 2008 S. 31
185 KEK Crossmediale Verflechtungen als Herausforderung für die Konzentrationskontrolle, S. 133, 2005
186 KEK Crossmediale Verflechtungen als Herausforderung für die Konzentrationskontrolle, S. 133, 2005