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Oliver und Andre Pott haben zur überblickenden Beurteilung von Geschäftsideen das PAWI-Modell entwickelt. Es stellt eine Alternative zum bekannten SWOT-Modell dar. Über das PAWI-Modell wird eine Geschäftsidee durch die Parameter Problemlösung, Ausbaufähigkeit, Wettbewerb und Imitierbarkeit beurteilt.134
Problemlösung - Die Leistung des Geschäftsmodells basiert auf den in der Ausgangssituation geschilderten und über die externen Analyse bestätigten Problemfelder junger Eltern. Das Problem der Kosten wird über die gegenüber dem klassischen Verkauf günstigeren Mietpreise gelöst. Die konfektionierten Monatspakete stellen eine Lösung für die beiden Probleme Zeit und Informationsbedarf dar. Auch die Rücksendung nach dem Mietvorgang spart Zeit und Kosten. Das letzte Problem, der großen Ansammlung nicht mehr benötigter Babykleidung und Ausstattung, wird durch die Rücksendung dieser ebenfalls berücksichtigt. Zusammenfassend lässt sich sagen, die Leistung des Geschäftsmodells löst die Probleme der Zielgruppe, die bisher vom Wettbewerb nicht gelöst wurden. Fraglich ist jedoch die emotionale Nähe. Viele Eltern verbinden mit dem persönlichen Kauf von Babykleidung und Ausstattung ein familiäres Glücksgefühl. Für das Geschäftsmodell sollte dieser Punkt daher zwingend geklärt werden.
Ausbaufähigkeit - Die Möglichkeit das Geschäftsmodell auf weitere Produktgruppen zu skalieren ist theoretisch möglich. Insbesondere, da das Geschäftsmodell die gesellschaftlichen Trends „Mieten statt Kaufen“ und „Das Beste statt das Neueste“ berücksichtigt. Jedoch müssen die Produkte für einen mehrmaligen Mietvorgang geeignet sein. Produkte, die intensiv gebraucht werden, können durch eine starke Abnutzung nicht sehr oft vermietet werden. Wodurch wiederum die Mietpreise steigen würden und die Form der Vermietung an Attraktivität verliert. Zusammenfassend lässt sich sagen, das Geschäftsmodell ist bezogen auf Produktgruppen, die nicht intensiv genutzt werden, ausbaufähig.
Wettbewerb - Der Markt für Baby- und Kinderausstattung ist gesättigt und stark fragmentiert. Beides führt zu einem Verdrängungswettbewerb. D. h., Wachstum ist in der Regel nur über die Verdrängung von Wettbewerbern möglich. Die gewählte Wachstumsstrategie Produktentwicklung ist in gesättigten und fragmentierten Märkten die einzig erfolgversprechende Strategie. Die schlechte Marktsituation ist u. a. auch der Grund für die Kombination der beiden Wettbewerbsstrategien Nische und Differenzierung. Über sie können das benötigte Finanzkapital und das unternehmerische Risiko gering gehalten werden. Durch die Differenzierungsstrategie können spezifische Leistungsmerkmale für eine rentable Position aufgebaut werden. Dennoch wird das benötigte Finanzkapital zum jetzigen Zeitpunkt als hoch eingeschätzt. Das hohe Wettbewerbsaufkommen bedingt intensive Marketing- und Vertriebsaktivitäten, um die Leistung des zukünftigen Unternehmens im Markt bzw. bei Kunden bekannt zu machen. Auch der verhältnismäßig kurze Kundenlebenszyklus (12 Monate) bedingt dauerhaft intensive Marketing- und Vertriebsaktivitäten. Die damit verbundenen hohen Kosten lösen wiederum einen hohen Kapitalbedarf aus. Zusammenfassend lässt sich sagen, der Markt für Baby- und Kinderausstattung ist schwer umkämpft. Eine rentable Position in ihm bedingt einen hohen Kapitalbedarf.
Imitierbarkeit - Das Geschäftsmodell kann durch einen niedrigen Aufwand von jedem Wettbewerber oder zukünftigen Wettbewerber imitiert werden. Dies ist einer der größten Kritikpunkte an dem Geschäftsmodell.
134 Pott/Pott (2012), S. 48.