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Der Begriff Controlling lässt sich aufgrund der Vielfalt und unterschiedlichen Ansätze, welche in der Literatur zu finden sind, nicht eindeutig definieren. Viele Autoren leiten den Bedeutungsinhalt zunächst vom geschichtlichen Hintergrund des Controllings her, welche nicht nur die Entstehung des Controllings sondern auch dessen zunehmende Bedeutung im Laufe der letzten Jahrzehnte aufzeigt.163 Die ersten Controller fanden sich in den USA im staatlichen Bereich in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, deren Aufgabe es war, die Staatsausgaben mit dem Staatsbudget zu überwachen.164 Mit der zunehmenden wirtschaftlichen Entwicklung und dem technischen Fortschritt änderten sich auch die Aufgaben der Controller als ursprüngliche Vermögensverwalter. So entwickelten sich die Aufgaben des Controllers nebst der Gestaltung des Planungsprozesses und der Kontrolle der gesetzten Zielerreichung weitestgehend dahin, das Management mit führungsrelevanten Informationen nicht nur im Finanz- und Rechnungswesen, sondern auch im Bereich von strategischen Fragen zu unterstützen.165
Im Sinne des St. Galler Management-Modells, in welchem das Unternehmen als ein produktives, soziales und offenes System verstanden wird, das die Fähigkeit hat, sich an eine verändernde Umwelt anzupassen, ist die Steuerung als zentrale Aufgabe der Unternehmensführung und damit das Lenkungssystem an diesen Aspekten auszurichten.166 Das Controlling unterstützt die Unternehmensführung in diesem Lenkungsprozess und sorgt für die Bereitstellung aller entscheidungsrelevanten Informationen, welche die Basis für das Planungs- und Kontrollsystem bilden.167 Im Rahmen dieses Lenkungssystems stellt das Controlling damit einen Teilbereich der Unternehmensführung dar.168
Neben diesem lenkungsbezogenen Aspekt kommt dem Controlling zudem die Koordinationsaufgabe zwischen der Informationsversorgung und dem Planungsund Kontrollsystem zu, die Horváth als zentrale Aufgabe des Controllings sieht.169 Eine mögliche Eingrenzung des Begriffs Controlling lässt sich also dahingehend vornehmen, als dass das Controlling die für die Unternehmensführung relevanten Informationen bereitstellt und als Teilsystem der Unternehmensführung das Gesamtsystem unterstützt.170
Weber/Schäffer gehen noch weiter, indem sie dem Controlling zusätzlich einen Beitrag in der Rationalitätssicherung attestieren, nämlich indem es Voraussetzungen für das rationale Handeln des Managements schafft.171 Mit anderen Worten: Controller überprüfen, ob Manager die richtigen Instrumente einsetzen oder stellen sogar Handlungsergebnisse in Frage. Das Controlling hat somit eine zentrale Bedeutung für das Unternehmen, was in den nachfolgenden Ausführungen weiter verdeutlicht werden soll.
163 Vgl. Weber/Schäffer (Einführung in das Controlling) 3ff. oder vgl. Abegglen (Koordination von Informations-Management und Controlling) 49ff.
164 Vgl. Weber/Schäffer (Einführung in das Controlling) 3
165 Vgl. Weber/Schäffer (Einführung in das Controlling) 4
166 Vlg. Ulrich/Krieg (Das St. Galler Management-Modell) 28f.
167 Vgl. Abgegglen (Koordination von Informations-Management und Controlling) 50
168 Vgl. Weber/Schäffer (Einführung in das Controlling) 22
169 Vgl. Horváth (Controlling) 109
170 Vgl. Abegglen (Koordination von Informations-Management und Controlling) 51
171 Vgl. Weber/Schäffer (Einführung in das Controlling) 40f.