Rufen Sie uns einfach an, und wir beraten Sie gerne zu unserem Seminar- und Studienangebot.

Unsere Ansprechpartner:

Michael Rabbat, Dipl.-Kfm.
MBA Chief Operating Officer

Claudia Hardmeier
Kunden-Center
Studienbetreuung

Institute und Kompetenzzentren

Bindeglied zu einer Vielzahl an
Unternehmen und Organisationen

Erfahren Sie mehr ...

Forschung

Was Management-Forschung wirklich
leisten kann

Erfahren Sie mehr ...

Alumni

Wissenstransfer und
Erfahrungsaustausch

Erfahren Sie mehr ...

Referenzen

Feedback und
Teilnehmerstimmen

Erfahren Sie mehr ...

News

SGBS aktuell:
Wissen und
Anwendung

Erfahren Sie mehr ...

Klimaneutrale Seminare

Auf dem Weg zu
klimaneutralen Seminaren.

Erfahren Sie mehr ...

Juan Diego Flórez Association

Mit musikalischer Bildung
gegen Armut:

Erfahren Sie mehr ...

1.2.8 Verlagerung von Kosten auf die Patienten

Neben Budgets und Richtgrößen, die auf das Verordnungsverhalten des Arztes zielen, spielen Zuzahlungen als Instrumente zur Steuerung der Arzneimittelnachfrage durch die Patienten eine große Rolle in der Kostendämpfungspolitik. Seit Mitte der 1990er Jahre wurden die Zuzahlungen zunächst moderat und in den 1990er Jahren in mehreren Stufen verstärkt angehoben. Zuletzt wurden die Zuzahlungen zu Arzneimitteln mit dem GKV-Modernisierungsgesetz zum 1.1.2004 erhöht. Die bisher nach Packungsgrößen gestaffelte Zuzahlung wurde auf eine prozentuale Zuzahlung umgestellt. Nach dieser zahlen Patienten zehn Prozent – mindestens jedoch fünf Euro und höchstens zehn Euro – des Abgabepreises.

Hinzu treten weitere Zuzahlungen, die durch das GMG eingeführt wurden wie beispielsweise für Heil- und Hilfsmittel sowie die neu eingeführte Praxisgebühr von jeweils 10 Euro pro Quartal bei Inanspruchnahme ärztlicher und zahnärztlicher Behandlung für Patienten über 18 Jahre. Deutschland hat wie nur wenige andere europäische Länder in den vergangenen zwei Jahrzehnten Arzneimittelkosten auf die Patienten verlagert. Alle Gesetze haben mehr oder weniger den jeweils nur kurzfristig wirksamen Versuch unternommen, die überbordenden Ausgaben und die damit verbundenen Beitragssatzsteigerungen, in wirtschaftspolitisch notwendiger und sozialpolitisch vertretbarer Weise, in den Griff zu bekommen. Die dadurch in Gang gesetzte Eingriffsspirale konnte am Ende keinen durchgreifenden Effekt auf die Ausgabensteigerungen zeigen. Diese werden insbesondere durch demographische Aspekte und die Weiterentwicklung der Medizin und auf der Einnahmenseite durch Ausfälleinfolge steigende Arbeitslosenzahlen verursacht.

Ansatzpunkt Instrument Gewünschter Effekt
Kostenverlagerung auf Patienten Patientenzuzahlung bei Verordnung
Patientenzuzahlung bei Arztbesuch
Weniger Verordnungen

Weniger Arztbesuche

Einschränkung der Verordnungsfähigkeit von Arzneimitteln Negativlisten

Aut-idem Regelung

Senkung von AM-Kosten zu Lasten der GKV
Beeinflussung des Verordnungsverhaltens von Ärzten Einführung individueller Richtgrößen

Me-too4 Listen (Me-too Quoten) auf KV Ebene

Generika-Quoten auf KV Ebene

Weniger Verordnungen

Generika Verordnungen zu Gunsten von Originalpräparaten

Beeinflussung der Arzneimittelpreise Einführung von Festbeträgen

Zwangsrabatte

Einführung einer Parallelimportquote

Senkung von AM-Kosten zu Lasten der GKV

Tabelle 1.1: Steuerungsinstrumente zum Verordnungsverhalten und zur -fähigkeit sowie zur Kostenreduktion zu Lasten der GKV in Deutschland

In ihrer Gesamtheit haben die Instrumente oft überschneidende Wirkung, die zu einem Gegenteiligen als dem gewünschten Effekt führen können. Beispielsweise wenn Parallelimporte in der Apotheke abgegeben werden, die nur unwesentlich günstiger als das Originalprodukt sind, gleichzeitig jedoch generische Billigstanbieter verfügbar sind. Eine Zusammenfassung der Steuerungsinstrumente und ihrer Effekte zeigt Tab. 1.1. Durch die Vielzahl von Eingriffsmöglichkeiten, die sich alle auf den Bereich Ausgaben im Arzneimittelsektor konzentrieren wird jedoch deutlich, dass dieser Bereich stark im Fokus steht und auch in Zukunft stehen wird. Dabei wird deutlich, dass die jetzt schon vorhandene Informationsflut und die damit verbundene Unübersichtlichkeit für den einzelnen Arzt weiterhin zunimmt.