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Das situative Führungsmodell von Hersey und Blanchard unterscheidet die Führungsstile Unterweisen bzw. Anweisen ("Telling"), Verkaufen ("Selling"), Beteiligen ("Partizipating") und Delegieren ("Delegating"). Als Situationsvariablen werden die Fähigkeit der Mitarbeiter bezüglich der zu realisierenden Aufgabe, d.h. das Maß an Fachwissen, Fertigkeiten und Erfahrung, sowie die Bereitschaft bzw. Motivation zur Aufgabenrealisierung einbezogen. Ausgehend von dem so bestimmten Entwicklungsstand der Mitarbeiter wird der geeignete Führungsstil bestimmt (Hersey P., Blanchard K.H.).
Der Reifegrad eines Mitarbeiters wird aus der Kombination von Willigkeit und Fähigkeit bestimmt (Abbildung 3.2). Durch die Ausprägung von niedrig bis sehr hoch ergeben sich vier Grundformen.
Reifegrad 1: nicht fähig und nicht willig oder nicht fähig und unsicher
Reifegrad 2: nicht fähig, aber willig oder nicht fähig, aber vertrauensvoll
Reifegrad 3: fähig, aber nicht willig oder fähig, aber unsicher
Reifegrad 4: fähig und willig oder fähig und vertrauensvoll
Daraus wiederum ergibt sich die Art der Führung:
Reifegrad 1: Diktieren: Gib genaue Anweisungen und überwache die Leistung!
Beim autoritären Führungsstil (Telling; niedrige Mitarbeiterorientierung, hohe Aufgabenorientierung, niedriger bis mittlerer Reifegrad) fixiert der Vorgesetzte eindeutig die Tätigkeiten der Untergebenen und gibt Zeitpunkte für ihre Erfüllung vor (Es ist ein geringer Reifegrad der Mitarbeiter (Motivation, Wissen, Fähigkeiten fehlen) gegeben (Reifegrad M 1). Dem Mitarbeiter mangelt es sowohl an Antrieb als auch an Motivation sowie an Qualifikation und Kompetenz, eine Aufgabe erfolgreich zu erfüllen.
Reifegrad 2: Argumentieren: Erkläre Entscheidungen und gib Gelegenheit für Klärungsfragen!
Beim integrierenden Führungsstil (Selling: hohe Mitarbeiterorientierung, hohe Aufgabenorientierung, niedriger bis mittlerer Reifegrad) berücksichtigt der Vorgesetzte auch die Meinung der Mitarbeiter, aber entscheidet selbst, er ist bemüht, seine Entscheidung zu »verkaufen«. Es ist ein geringer bis mäßiger Reifegrad der Mitarbeiter (Motivation vorhanden, aber fehlende Fähigkeiten) gegeben (Reifegrad M 2). Der Mitarbeiter hat zwar den Willen, die Aufgabe zu erfüllen, es fehlen ihm aber die nötigen Fähigkeiten.
Reifegrad 3: Partizipieren: Teile Ideen mit und ermutige Entscheidungen zu treffen!
Beim partizipativen Führungsstil (Participating: hohe Mitarbeiterorientierung, niedrige Aufgabenorientierung, mittlerer bis hoher Reifegrad) spielt der Mitarbeiter bei Entscheidungsfindung und Durchführung eine wichtige Rolle, wer entscheidet ist nicht eindeutig festgelegt. Es ist ein mäßiger bis hoher Reifegrad der Mitarbeiter (Fähigkeiten vorhanden, aber Motivation fehlt) gegeben (Reifegrad M 3). Der Mitarbeiter hat zwar die erforderlichen Fähigkeiten, es fehlt ihm jedoch am Willen, seine Arbeit konsequent durchzuführen.
Reifegrad 4: Delegieren: Übergib die Verantwortung zur Entscheidungsfindung und Durchführung!
Beim delegierenden Führungsstil (Delegating: niedrige Mitarbeiterorientierung, niedrige Aufgabenorientierung, mittlerer bis hoher Reifegrad) kommt es zum Verzicht auf Führung, da Mitarbeiter über Mittel und Wege selbst entscheiden. Es ist ein hoher Reifegrad der Mitarbeiter (Motivation, Wissen und Fähigkeiten vorhanden) gegeben (Reifegrad M 4). Der Mitarbeiter hat sowohl den Willen als auch die Fähigkeiten, seine Aufgabe zu erfüllen.
Abbildung 3.2: Situative Führungstheorie nach Hersey und Blanchard
Die Erfolgswirksamkeit des gewählten Führungsstils ist genau zu beobachten: Wird die Aufgabe sehr gut bewältigt, so soll bei einer ähnlichen Aufgabe künftig ein Stil gewählt werden, der den Mitarbeitern mehr Partizipation und Freiräume ermöglicht; bei Misserfolgen oder unzureichenden Ergebnissen wird eine Rücknahme der Partizipation und eine stärkere Kontrolle und Unterweisung für sinnvoll erachtet.