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3.2. EBITDA-Marge als Kenngröße zur langfristigen Finanzierung von Betrieb und Investitionen

«Wie profitabel muss ein Spital sein?». Diese wichtige Frage hat sich Frau Katja Sautter-Kirch in ihrer Masterarbeit im Rahmen ihres MAS Studiengangs «Managed Health Care» am Institut für Gesundheitsökonomie der Züricher Hochschule für angewandte Wissenschaften gestellt.34 Mit der neuen Spitalfinanzierung der GDK von 2011 gewinnt diese Kenngröße auch für öffentliche Spitäler immer mehr an Bedeutung. EBITDA steht für «Earnings before Interest, Taxes, Depreciation and Amortization (zu deutsch: Erträge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf materielle und immaterielle Werte). Sie stellt somit die Differenz zwischen den Erträgen und Aufwendungen dar. Die Ratio aus EBITDA zum Betriebsertrag (Umsatz) ergibt die EBITDA-Marge. Für Price Waterhouse Coopers (PWC) ist diese Kennzahl die «Schlüsselgröße der Wirtschaftlichkeit», die in Zukunft zu einem finanziellen Zielwert auf Geschäftsleitungs- und Verwaltungsratsebene der Spitäler aufsteigen wird.35 Im Spital Limmattal stellt die EBITDA-Marge bereits jetzt die relevante Messgröße für den Verwaltungsrat (vergleichbar mit Aufsichtsrat in Österreich und Deutschland), oberstes Exekutivorgan einer Aktiengesellschaft nach Schweizer Obligationenrecht, dar. Diese Kennzahl ist der Indikator für die operative Leistungsfähigkeit sowie Effizienz und Profitabilität eines Spitals. In der Studie von PWC konnte gezeigt werden, dass eine «minimale EBITDA-Marge» für Schweizer Spitäler von 9,5% bis 13,6% erreicht werden muss, um zumindest die Nutzungskosten der Anlagen aufbringen zu können.36 Die meisten Spitäler erreichen diese Marge bei weitem nicht. Die durchschnittliche EBIDA-Marge der öffentlichen Spitäler in der Schweiz lag 2012 bei 7,4%.37 Die EBITDA-Marge im Spital Limmattal lag 2014 bei 11% und 2015 bei 13,1%.38 Die EBITDA-Marge der privaten Hirslandengruppe lag aufgrund eines Anteils an zusatzversicherten Patienten von rund 80% im Zeitraum 2013/2014 mehr als doppelt so hoch.39

Beim bereinigten EBITDA (engl. adjusted) wird die Kennzahl um sog. außerordentliche Kosten und Erträge korrigiert, so dass das eigentliche operative Geschäft ohne Sondereinflüsse dargestellt werden kann, um eine Vergleichbarkeit über mehrere Jahre herstellen zu können. Hier besteht jedoch ebenfalls ein subjektiver Aspekt und somit eine ebenfalls eingeschränkte Beurteilbarkeit, da die Zusammenstellung dieser Sondereinflüsse wie Marketing-Ausgaben, Abfindungen, Restrukturierungsmaßnahmen im Ermessen der jeweiligen Unternehmung liegt. Relevant ist letztendlich, dass die EBITDA hoch genug ist, um Abschreibungen, Fremdkapitalzinsen und Steuern langfristig decken zu können und nötige Gewinne zu erwirtschaften um das Eigenkapital zu sichern. Die EBITDA-Marge ist entscheidend im Kreditvergabeprozess der Banken. Da sich insbesondere im öffentlichen Sektor durch veraltete Liegenschaften ein Investitionsstau entwickelt hat müssen viele Spitäler diese in den kommenden Jahren erneuern und das Investitionsvolumen im häufig dreistelligen Millionenbereich sowie die Zinslast stemmen. Im Rahmen des «LimmiViva» Projekts, einem kompletten Neubau der Spitalliegenschaften bis Ende 2018, ist die prognostizierte Entwicklung des EBITDA in den kommenden Jahren für alle Geldgeber- und Entscheidungsträger die entscheidende Größe für den langfristigen Erfolg.

 

34 Katja Sautter-Kirch (2015), S. 17,18
35 PWC Studie (2013), S.4
36 PWC Studie (2013), S. 10-13
37 Katja Sautter-Kirch (2015), S. 21
38 Geschäftsberichte Spital Limmattal 2014 und 2015
39 Katja Sautter-Kirch (2015), Abb. 2, S.20, zitiert aus den Finanzberichten der Hirslandengruppe