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Unsere Ansprechpartner:
Michael Rabbat, Dipl.-Kfm.
MBA Chief Operating Officer
Claudia Hardmeier
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Studienbetreuung
Die Abwicklung für versicherte Autoschäden wird hauptsächlich von den KFZ-Versicherungen getrieben. Sie beauftragen die Werkstätte oder Sachverständige und erteilen Reparaturfreigaben. Für die Qualität der Reparatur unterliegt die Versicherung Gesetzlichen Rahmenbedingungen (§249 des Bürgerliche Gesetzbuches)[14]
„Wer zum Schadensersatz verpflichtet ist, hat den Zustand herzustellen, der bestehen würde, wenn der zum Ersatz verpflichtende Umstand nicht eingetreten wäre.“
Die Versicherungen versuchen aber die Reparaturkosten so niedrig wie möglich zu halten und haben daher ein Großes Interesse an automatisierte Verfahren für die Schadenregulierung. Jeder Prozess der heute manuell läuft, morgen aber automatisiert werden kann, führt Kosteneinsparungen mit sich. Zu diesen Verfahren gehören unser ProRC sowie Lösungen zahlreicher Wettbewerber.
Wie bereits eingangs erwähnt, ist der Markt für diese Verfahren in Deutschland stark umkämpft. Bisher war XY sehr stark im Bereich Gesamtabwicklung eines Schadens, d.h. von Schadenmeldung bis hinzu Rechnungsstellung, Beauftragung, Kommunikation mit Werkstätten und Sachverständige inkl. automatisierte ProRC Prüfungen.
Jetzt gibt es Wettbewerber (die eine dokumentenbasierte Schadensabwicklung anbieten. D.h. die Versicherung übermittelt eine Schadenskalkulation, Werkstattrechnung in welchem Format auch immer und der Wettbewerber prüft die Rechnung nach versicherungs-spezifischen Kriterien und liefert ein Prüfergebnis zurück an die Versicherung. Gewisse Versicherungen machen sogar eine Dunkelverarbeitung, d.h. automatisierte Regulierung inkl. Auszahlung basiert auf dem Prüfergebnis. Dazu kommt, dass die Kommunikation mit der Versicherung durch den Wettbewerber kontrolliert wird.
Das angenehme für die Versicherung ist, dass sie sich gar nicht um die administrative Abwicklung des Schadens kümmern müssen.
Über die Automatisierung der Regulierung hinaus sind Versicherungen sehr daran interessiert ihre Schäden zu steuern. Steuerung kann sein
Mit diesen Steuerungen will die Versicherung die Regulierungskosten so weit wie möglich nach unten bringen. Mehrheitlich ist es so, dass die Versicherung diese Steuerungen an externe Dienstleister delegiert.
Weiter gibt es Versicherungen die Scoringsysteme für ihre Werkstätte einführen um herauszufinden wie effizient sie arbeiten. Diese Scoringsysteme basieren sich auf Auswertungen von Schadendaten kombiniert mit Eigenschaften der Werkstätte. Je mehr die Versicherungen derartige Leistungen einkaufen und einsetzen desto mehr Kontrolle erkämpft sich die Versicherung über den Prozess und desto wichtiger wird es als Dienstleister im Prozess beteiligt zu sein. Dazu kommt, dass es für die Versicherungen einfacher ist alle Leistungen in einem Fachgebiet (z.B. „Steuerungsleistungen“) aus einer Hand zu nehmen da die Abwicklung dadurch vereinfacht und vereinheitlicht wird. Es besteht also für die Dienstleister potenziell die Gefahr bestehendes Geschäft zu verlieren wenn man eine geforderte Leistung nicht erbringen kann. Es ist daher umso wichtiger als Dienstleister eine enge Systemintegration mit der Versicherung zu erreichen damit die Wechselkosten für Versicherung so hoch wie möglich gehalten werden.
Die Werkstätten haben mit der automatisierten Regulierung und der erhöhten Kontrolle ihrer KVAs und Rechnungen zu kämpfen. Sie müssen zum Teil gerichtlich vorgehen wenn die Versicherung den zu recht geschuldeten Betrag nicht zahlen will[5]. Es gibt aber auch positive Auswirkungen für die Werkstätte wenn sie in Kooperationsverträgen mit der Versicherung teilnehmen bekommen sie garantiertes Volumen, dadurch besser planbare Auslastung und eine schnellere Zahlung.
Im Allgemeinen haben die freien Sachverständigen[16] wenige Berührungspunkte mit den Prüfdienstleistern da die Prüfdienstleister nur dann Einfluss nehmen, wenn unberechtigte oder überhöhte Kosten im Gutachten vorhanden sind.
Die Prüfdienstleister haben aber durch ihre Prüfungen eine Marktbereinigung der Sachverständigenbranche vorangetrieben indem sie diejenigen Sachverständigen identifiziert haben die bewusst überteuerte Gutachten erstellt haben. In den Niederlanden z.B., werden 70% der Schadenfälle automatisiert abgewickelt, 25% über telefonische Beratung und nur in 5% der Fälle wird eine vor Ort Besichtigung durch einen Sachverständigen gemacht.
Die Kürzungen der Prüfdienstleister auf Sachverständigen-Gutachten müssen jeweils aus fachlichen Gründen zurückgewiesen werden, z.B. müssen Transportkosten für Reparaturbetriebe die keine eigene Lackkabine betreiben vergütet werden. Es gibt jedoch keine Transparenz darüber welche Kürzungen rechtlich vertretbar sind. Dies spielt insbesondere eine Rolle bei Gutachten die durch versicherungs-interne Sachverständige erstellt werden. Die Versicherung wird hier verstärkt Einfluss auf die Reparaturkosten suchen was im schlimmsten Fall finanzielle Auswirkungen für den Geschädigten haben kann.