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Gemäß dem Kreditwesengesetz und der MaRisk hat die Geschäftsleitung eine nachhaltige Geschäftsstrategie und eine dazu konsistente Risikostrategie festzulegen, jährlich zu überprüfen und ihre Umsetzung zu verantworten. Bei der Ausarbeitung der Risikostrategie sind die in der Geschäftsstrategie niederzulegenden Ziele und Planungen der wesentlichen Geschäftsaktivitäten sowie die Risiken wesentlicher Auslagerungen zu berücksichtigen. Der Detaillierungsgrad der Strategien ist abhängig von Umfang und Komplexität sowie dem Risikogehalt der geplanten Geschäftsaktivitäten. Die Risikostrategie hat die Ziele der Risikosteuerung der wesentlichen Geschäftsaktivitäten zu umfassen. Risikokonzentrationen sind dabei auch mit Blick auf die Ertragssituation des Instituts zu berücksichtigen93.
Bei der Entwicklung der Geschäftsstrategie sind unter der Berücksichtigung der normativen Vorgaben
Im Zuge der strategischen Analyse sollten aufbauend auf dem St. Galler Managementmodell dabei u.a. die Normen, die zukünftige und heutige Marktpo-sition sowie die Gewinn- und Ertragsposition berücksichtigt und bearbeitet werden.
Sowohl das Unternehmensumfeld als auch die unternehmensinternen Strukturen, Prozesse und Kompetenzen bilden die Basis für die Geschäftsstrategie sowie die Unternehmensplanung. In der Ableitung hierzu, bilden die unerwarteten Änderungen der in der Geschäftsstrategie und Unternehmensplanung eingeschätzten Parameter und Annahmen die Basis für die Geschäftsrisiken. Somit gibt die Geschäftsstrategie wichtige Hinweise für die Identifikation unerwarteter Entwicklungen der Faktoren im Sinne des Geschäftsrisiko-Managements.
Im Rahmen der Risikostrategie, die auf den Vorgaben der Geschäftsstrategie und der Risikopolitik des Instituts aufbaut, werden die Ziele der Risikosteuerung der wesentlichen Geschäftsaktivitäten festgelegt. Die Risikostrategie kann ggf. in Teilstrategien (Kreditrisikostrategie, Geschäftsrisikostrategie, Liquiditätsrisikostrategie) unterteilt werden. Wichtig ist dabei, dass die Ziele und Leitplanken für die Teilstrategien mit den Risikozielen auf Gesamtbankebene konsistent sind. Die Risikodeckungsmasse, die Risikotragfähigkeit und die Risikotoleranz des Instituts (abgeleitet aus der Risikopolitik des Instituts) bilden in der Regel limitierende Flanken für die Geschäftsaktivitäten. Insbesondere begrenzt die Risikodeckungsmasse die Geschäftsaktivitäten (mittelbar durch die von den Geschäftsaktivitäten verursachten Risiken) durch die Notwendigkeit der jederzeitigen Sicherstellung der Risikotragfähigkeit des Instituts. Diese limitierende Wirkung erzeugt eine weitere Steuerungsaufgabe.
Im Rahmen des wertorientierten Managements führen das Eingehen zusätzlicher Risiken zu höheren Eigenkapitalkosten bzw. schlagend werdende Risiken zu reduzierten Gewinnen. Beide Entwicklungen wirken reduzierend auf den Marktwert des Eigenkapitals94. Das Portfolio der Risiken muss daher optimal am Risiko-Chancen-Kalkül ausgerichtet werden, d.h. das je höher die Risikodeckungsmasse durch eine Risikoklasse ausgenutzt wird, ein entsprechend höherer Ertrag aus der (zusätzlichen) Geschäftsaktivität generiert werden muss.
Zusätzliche Risiken setzen zukünftig zu generierende Erträge stärkeren Schwankungen aus. Schwankt der Unternehmenserfolg stärker, so wird auch das Risiko für den Eigenkapitalgeber größer und führt zu einer steigenden Renditeanforderung. Hieraus erwächst die Zielsetzung einer möglichst geringen Gewinnvolatilität.95
Das Ergebnis der Risikostrategie können u.a. Risikolimite, Zielportfolien, Begrenzungen von Ertrags- und/oder Risikokonzentrationen oder auch Steuerungskennziffern sein. Im Sinne einer strategischen Planung sollten die in der Risikostrategie formulierten Ziele und Maßnahmen mit Planungszeiträumen (kurz-, mittel- bzw. langfristig) verbunden werden.
Aus der Risikostrategie ergeben sich somit Hinweise für die Identifizierung der Geschäftsrisiken sowie Maßnahmen zur Steuerung des aktuellen sowie zukünftigen Geschäftsrisikos.
93 BaFin (MaRisk, 2009, AT 4.2 Strategien).
94 Vgl. Schierenbeck/Lister (2002), S. 322.
95 Vgl. Schierenbeck/Lister (2002), S. 315.