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Ursachen von Unternehmensgründungen sind vielfältig. Sieht man von strategischen Unternehmensentscheidungen der Diversifikation mit den möglichen Folgeprozessen des „Internal new venturing“14 als Kristallisationskeim einer Unternehmensgründung ab, dann bleibt die Motivation von Einzelpersonen oder Teams, die ein Gründungsprojekt in Angriff nehmen. Hier unterscheidet man die Gruppe der sogenannten „Necessity Entrepreneurs“ und „Opportunity Entrepreneurs“. Die wesentliche Unterscheidung liegt darin, ob die beteiligten Personen ins Unternehmertum getrieben wurden oder ob sie dies bei einer guten Gelegenheit freiwillig getan haben.15
Die Ursachen für „Necessity Entrepreneurs“ liegen überwiegend in der mangelnden beruflichen Alternative. Häufiger Grund ist Arbeitslosigkeit als Folge von Rationalisierungsprogrammen größerer Unternehmen.16 Zahlreicher vertreten sind die „Opportunity Entrepreneurs“. Hier sind die Gründungsursachen vielfältig. Von Teilzeit-Gründungen, die sich in Folge unerwarteten Erfolges in Vollzeitgründungen entwickeln, über Spin-Offs vom ehemaligen Arbeitgeber bis zur Life-Style-Gründung, die als Hauptursache die Änderung des Lebensstiles oder die Gewinnung von Freiheit hat, oder schlicht die Aussicht auf höhere Einkommensmöglichkeiten, sind eine Vielzahl an Ursachen für ein Gründungsprojekt möglich.
Nach den politischen Anstrengungen der Regierungen, das Umfeld in einzelnen Ländern unternehmerfreundlicher zu gestalten und den Entwicklungen auf dem Bildungssektor, vornehmlich in guten Business Schools, Entrepreneurship-Programme anzubieten, könnte in Zukunft auch noch eine dritte Gruppe, die der „Educated Entrepreneurs“ entstehen.
Viele Unternehmer wollen – trotzt oft durchlebter, schwieriger Phasen ihrer unternehmerischer Tätigkeit – nicht mehr in die unselbständige Erwerbstätigkeit zurück. Als Hauptgrund werden zumeist das Glücksgefühl bei der Realisierung eigener Ideen und damit verbundener Erfolge und die Freiheiten zur eigenen Lebensgestaltung angegeben.17 Auch Geld spielt zumeist nur ein untergeordnete Rolle, werden zum Beispiel Unternehmer vor allem bei Equity-getriebenen Technologie-Start-Ups nicht mit Cash, sondern mit Equity entlohnt.18 Diese Möglichkeit der Individualisierung des Lebens entspricht einem Trend unserer Zeit.19 Dieser Trend ist ein Phänomen, das die Zunahme der Anzahl an Neugründungen in Zukunft unterstützen könnte.
Eine weitere Gruppe ist die der „Social Entrepreneurs“, bei denen unternehmerisch-ökonomische Aspekte sozial wichtiger Einrichtungen (z.B. Altersheime) wahrgenommen werden oder der nicht-ökonomische unternehmerische Aspekt von Institutionen (z.B. NGOs).20 Ein Fall, der sich zumindest zum Teil in die Reihe der „Social Entrepreneurs“ reihen lässt, ist die erfolgreiche Geschichte des österreichischen Unternehmers Johannes Gutmann. Er hat Ende der 80er-Jahre mit seiner Marke „Sonnentor“ eine Vermarktungsmöglichkeit der Überproduktion von niederösterreichischen Kräuterbauern entdeckt. Sein Antrieb war u.a. auch, den waldviertlern Bauern, aus deren Milieu Johannes Gutmann auch stammt, verbesserte Einkommens-möglichkeiten zu schaffen.21
14 (Jones & Hill, 2010), S.331
15 (Freiling, 2006), S.27
16 (Scarborough, 2012), S.42
17 (Beard, 2011), o.S.
18 (Komisar, 2000), o.S.
19 (Leisse, 2012), S.82
20 (Freiling, 2006), S.29
21 (Prodanovic & Unterhuber, 2013), S.41ff