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Produzierende Unternehmen verlagern schon seit Jahrzehnten Teile der Wertschöpfungskette ins Ausland, um Kosten einzusparen und damit die Wettbewerbsposition auszubauen oder zu halten. Dienstleistungen werden aber erst seit einiger Zeit ausgelagert, was durch die im vorherigen Kapitel beschriebene Technologie und die damit verbundene Reduktion der Telekommunikationskosten möglich wurde.
Heute haben die Unternehmen die Möglichkeit, Ressourcen, Kapital, Informationen und Technologien aus aller Welt zu benutzen und zu beschaffen.
Produkte und Leistungen sind global verfügbar, vergleichbar und verkauf– bzw. einkaufbar.
Traditionelle Industrienationen wie Großbritannien und Deutschland verspürten erste Anzeichen bereits in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts, als die lokale Schwerund Montanindustrie durch günstigere Lieferanten aus Osteuropa, Asien und Südamerika abgelöst wurde oder heute die nahezu gesamte Elektronik-Fertigung mit dazugehörigen Zulieferern in Asien anzutreffen ist.
Im Laufe der Zeit entstanden so in unterschiedlichen Ländern unterschiedliche Kompetenzen. Und Regionen und Länder wurden bekannt für die Produkte, die dort hergestellt werden. Dies geschah in der produktiven Industrie schon die letzten Jahre und setzt sich heute fort mit der Globalisierung von Dienstleistungen.
Die folgende Grafik zeigt die Kompetenzen ausgewählter Länder im Hinblick auf ihre IT-Kompetenzen und Spezialisierung im Bereich IT-Outsourcing:
Abbildung 4: Länderspezialisierung nach Nische – Marriott
ITO = IT – Outsourcing
BPO = Business Process Outsourcing
Nach Steven Porter spezialisieren sich Unternehmen in einer Region häufig auf die Herstellung vergleichbarer, spezieller Güter. So suchen sich Technologie orientierte Unternehmen häufig einen Standort, an dem sie die Anforderungen an ein IT Unternehmen am einfachsten erfüllen können. Heißt, den Ort an dem qualifizierte Mitarbeiter, Innovation (z.B. lokale Universität) und ein gutes Bildungsniveau vorhanden sind.
So lässt sich zum Beispiel das Silicon Valley in Kalifornien, der IT-Boom in Bangalore in Indien oder aber die Konzentration der Ölkonzerne auf Texas erklären. Mit der zunehmenden Globalisierung durch Vernetzung und die sich dadurch öffnenden Märkte stehen diese spezialisierten Unternehmen und Regionen als Offshore-Anbieter weltweiten potentiellen Abnehmern zur Verfügung.
In einer Region stehen dann natürlich konkurrierende – weil global vergleichbare -Leistungen zur Verfügung. Dies führt zu einem erhöhten Wettbewerb unter den Spezialisten, was folglich positiv für den Abnehmer ist, weil der erhöhte Wettbewerb zu immer mehr Innovation, verbesserter Qualität und sinkenden Kosten führt.
Ein weiterer Aspekt sollte nicht vernachlässigt werden. Investieren Unternehmen aus etablierten Märkten durch Outsourcing / Offshoring in einem Niedriglohnland, wird sich dort langsam die Einkommensstruktur entwickeln. Mittelschichten bilden sich heraus, neue potentielle Abnehmer der eigenen Produkte und somit neue Märkte entstehen. Einhergehend mit der Kehrseite, nämlich der Verringerung von Arbeitsplätzen im Ursprungsland, besonders im Bereich der Niedrigqualifizierten.
So ist die Globaliserung Fluch und Segen zugleich. Produkte und Leistungen können weltweit angeboten, aber auch verglichen werden. Abnehmer sind weltweit adressierbar und es wird global eingekauft und verkauft. Die Globalisierung sorgt für neue Jobs in Niedriglohnländern und führt zu Entlassungen in den alten Märkten. Die Kosten generell sinken und die Profite der geschickten, flexibel global agierenden Marktakteure steigen.