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In Theorie und Praxis wird der Technologietransfer als ein komplexer Prozess beschrieben, der aus ganz unterschiedlichen Transferformen besteht, die sich ergänzen und parallel verlaufen. Beispiele sind formelle und informelle Kooperationen, strategische Allianzen, An-Institute und gemeinsame Forschungseinrichtungen, Stiftungsprofessuren und Wissenschaftssponsoring, Cluster, Gutachten und Beratungsleistungen, die Einstellung von Mitarbeitern, Personalaustausch sowie die Aus- und Weiterbildung.51 Ausgründungen gelten als wesentliches Element der Innovationskultur und erfahren eine besonders große Aufmerksamkeit, da sie nicht nur Forschungsergebnisse kommerzialisieren, sondern gleichzeitig den Strukturwandel zu einer wissenschaftsbasierten Wirtschaft fördern und neue Arbeitsplätze schaffen.52 Trotz vielfältiger Förderund Unterstützungsangebote ist Deutschland jedoch ein schwacher Gründungsstandort. Wesentliche Gründe sind der Mangel an Risikokapital, die schwach ausgeprägte Gründermentalität und bürokratische Hürden.53
Nach Erkenntnissen der Wissenstheorie erfordert das Verständnis und die Anwendung einer Technologie immer auch personengebundenes Wissen oder „tacit knowledge“.54 Dieses Wissen definiert Rosenberg als „knowledge of techniques, methods and designs that work in certain ways and with certain consequences, even when one cannot explain exactly why.“55 Solches Erfahrungswissen kann nicht durch Verträge, Publikationen oder Dateien übertragen werden, sondern nur durch persönliche Interaktionen mit den Experten. Daher sind Transferformen besonders wirksam, die einen direkten und wechselseitigen Kontakt zwischen Transfer-Geber und -Nehmer beinhalten.56
51 Vgl. Schmoch (2000a, S. 8), der 27 Transferformen nennt, und Wissenschaftsrat (2007b, S. 34-52).
52 Vgl. Konrad & Truffer (2006); Stifterverband (2007, S. 85); Wissenschaftsrat (2007b, S. 43ff.).
53 Vgl. Stifterverband (2007, S. 84ff.); Wissenschaftsrat (2007b, S. 32ff.).
54 Vgl. Nonaka & Takeuchi (1995, S. 8f.); Senker (1995).
55 Rosenberg (1982, S. 143).
56 Vgl. Schmoch (2000a, S. 10); Senker (1995, S. 428). Publikationen geben jedoch Hinweise auf die Existenz von „tacit knowledge“, vgl. Salter & Martin (2001, S. 521).