Rufen Sie uns einfach an, und wir beraten Sie gerne zu unserem Seminar- und Studienangebot.
Unsere Ansprechpartner:
Michael Rabbat, Dipl.-Kfm.
MBA Chief Operating Officer
Claudia Hardmeier
Kunden-Center
Studienbetreuung
Durch Kooperationen erhalten Unternehmen bei geringem Risiko Zugriff auf neueste Forschungsergebnisse und Problemlösungsansätze sowie die für die Generierung fundamentaler Innovationen notwendige Expertise in der Grundlagenforschung. Forschungseinrichtungen dagegen erfüllen ihre Transferaufgabe und profitieren gleichzeitig z. B. von der Profilbildung, neuen Finanzierungsquellen und dem Praxisbezug. Der Stifterverband sieht im Innovationsfaktor Kooperation sogar einen zentralen Ansatz, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands zu stärken.57 Je nach strategischer Bedeutung können Partnerschaften unterschiedlicher Entwicklungsstufen unterschieden werden: Einfache oder komplexe Projekte, gemeinsame Aktivitäten, Partnerschaften und strategische Allianzen. Mit jeder Entwicklungsstufe steigt die Bedeutung von Vertrauen und Commitment.58
Strategische Allianzen sind exklusive Partnerschaften, die einen Rahmen für vielfältige Transferformen bieten. Im Gegensatz zur Auftragsforschung sind strategische Allianzen mittel- bis langfristig angelegt und können zum Aufbau gemeinsamer Forschungsschwerpunkte führen. Sie tragen zum Kompetenzaufbau bei und beschleunigen Innovationsprozesse. Solche Partnerschaften zeichnen sich weiterhin durch eine kontinuierliche Interaktion, Transparenz, gemeinsame Finanzierung und Nutzung von Infrastrukturen aus.59
Informelle Beziehungen umfassen Formen des Wissensaustauschs ohne einen vertraglichen Rahmen. Auch auf der Grundlage von Vertrauen und persönlichen Kontakten können dauerhafte Netzwerke entstehen, die Ausgangspunkt für andere Transferformen sein können. Positive Impulse für erfolgreiche Kooperationen können auch ehemalige Mitarbeiter geben, die von der Wissenschaft in der Wirtschaft wechselten.60
Andere Faktoren können dazu führen, dass externes Wissen abgelehnt und Transferprozesse gehemmt werden. Charakteristisch ist z. B. eine stereotype Holund Bringschuld-Diskussion, nach der die Wissenschaft zu wenig brauchbare Ergebnisse hervorbringe und die Wirtschaft zu risikoscheu sei. Die verschiedenen Barrieren und Hemmnisse werden in Kapitel 4 analysiert, da sich aus der Analyse die kritischen Erfolgsfaktoren und damit auch die erforderlichen Handlungsoptionen ableiten lassen.
Die Hemmnisse auf Wirtschaftsseite betreffen KMU stärker als Großunternehmen, da letztere auf die Netzwerke ihrer Mitarbeiter in der eigenen F&E zugreifen können und über eine größere Absorptionsfähigkeit verfügen. KMU arbeiten vor allem mit Hochschulen zusammen, während Großunternehmen sowohl mit Universitäten als auch außeruniversitären Forschungseinrichtungen kooperieren.61 Gerade KMU haben nur einen unzureichenden Überblick über die deutsche Forschungslandschaft, so dass die Zusammenarbeit mit der Wissenschaft vor allem auf Alumni- und Regionaleffekten begründet ist. Aber auch in größeren Unternehmen entstehen viele Kooperationen auf der Grundlage zufälliger Begegnungen mit externen Wissenschaftlern.62
57 Vgl. Stifterverband (2007, S. 5, 24, 32ff.).
58 Vgl. Baaken (2009, S. 46).
59 Vgl. Stifterverband (2007, S. 35, 49); Wissenschaftsrat (2007b, S. 92ff.). Für die Bereiche Medizintechnik und Arzneimittelforschung hat der Wissenschaftsrat (2007a) Empfehlungen formuliert.
60 Vgl. Bierhals & Schmoch (2000, S. 85f.); Stifterverband (2007, S. 18, 92ff.).
61 Vgl. Reinhard (2000a, S. 245f.). Die häufigsten Kooperationsformen von KMUs und Hochschulen sind Diplomarbeiten sowie Forschungs- und Beratungsaufträge, vgl. dazu Reinhard (2000b, S. 286f.).
62 Vgl. Reinhard (2000b, S. 291); Wissenschaftsrat (2007b, S. 53).