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2.3 Aufbau einer wirksamen Unternehmensführung

Unternehmungen werden nach Walter Krieg als «offene soziale Systeme, deren Hauptzweck in der Leistungserstellung für Dritte besteht, und die, bedingt durch ein gewisses Mass an Autonomie, sich selbst Ziele setzen können»19 bezeichnet. Systemeigenschaften die damit in Zusammenhang stehen sind neben anderen ihre Zielorientiertheit, Dynamik sowie Offenheit und Komplexität. Nach Ulrich beruht die Komplexität aus der systemtheoretisch-kybernetischen Sicht auf der Vielzahl der Beziehungen zwischen Elementen eines Systems und deren Umwelt. Gerade bei dynamischen Systemen kann sich das in einer verhältnismäßig hohen Anzahl möglicher Zustände äußern, die das System annehmen kann. Der Parameter der möglichen Zustände des Systems ist die Varietät.20 In Ashby’s Gesetz der erforderlichen Varietät21, auf dem das systemtheoretisch kybernetische Prinzip der Komplexitätsbewältigung basiert und Fredmund Malik die Kernaussage mit «Nur Varietät kann Varietät absorbieren»22 ableitet, wird der Zustand erläutert, dass das Führungsverhalten eines Systems der Komplexität der aktuellen Situation ebenbürtig sein muss.

Auf diese Situation hin übertragen, ist die bisherige Vorgehensweise in der Führung durch Bürokratiebildung und Arbeitsteilung, zur Bewältigung der angestiegenen Unternehmenskomplexität, nicht mehr hilfreich.23

Den Aufbau einer wirksamen Unternehmensführung zur oben beschriebenen Bewältigung der Unternehmenskomplexität kann aus dem St. Galler Management Konzept abgeleitet werden, das auf Basis des Systemansatzes wie er an der Universität St. Gallen durch Prof. Dr. Dres. h.c Hans Ulrich mit Kollegen und Schülern maßgeblich geprägt und von seinem Nachfolger Prof. Dr. Dres. h.c Knut Bleicher weiterentwickelt wurde.24

Daraus entstanden ein Konzept und ein Kurssystem, dass das Ziel hatte, an Führungskräften in Unternehmungen diese Managementerkenntnisse zielgerichtet zu vermitteln. Den Versuch, die systemorientierte Managementlehre an Führungskräften aus der Praxis zu vermitteln, stellt wissenschaftlich betrachtet das aus den Jahren 1972, 1973 und 1974 in drei Auflagen bestehende St. Galler Management Model von Hans Ulrich und Walter Krieg25 dar. Diese Basis wurde sowohl inhaltlich als auch formell u.a. von Fredmund Malik26 der 1977 zum Direktor Management Zentrums St. Gallen ernannt wurde und wie bereits erwähnt, von Knut Bleicher maßgeblich weiterentwickelt.

Die dem St. Galler Management-Konzept zugrundeliegende Idee ist durch den ganzheitlichen und integrierten Blickwinkel einen gedanklichen Bezugsrahmen in sozialen Organisationen für sinnvolles Handeln zu schaffen. Durch diese gezielte Auseinandersetzung mit der gestiegenen Dynamik und Komplexität und die daraus resultierende integrierte Sichtweise auf die Managementaufgaben, bildet den Weg die neuen Herausforderungen zu meistern.

Ziele des St. Galler Management Konzeptes sind nach Bleicher «Eine dimensionale Ordnung von Entscheidungsproblemen des Managements vorzunehmen [sowie die] ... Bereitstellung eines problembezogenen Ordnungsrahmens und ... Vorgehensmusters zur integrativen Konzipierung von Lösungsrichtungen unter Beachtung kontextualer und situativer Bedingtheiten der Unternehmensentwicklung, die als Konzeptionshilfen für die Eigenreflexion oder den Dialog zur Positionierung von Lagen und Absichten dienen.»27

Durch Führungs-, Organisations- und Entwicklungsmodelle umfasst das St. Galler Management Konzept eine mehrdimensionale Analyse des Unternehmens. Die Dimensionen auf die hier Bezug genommen wird unterscheidet Hans Ulrich in eine «normative, strategische und operative Dimension.»28 Eingebettet werden diese Dimensionen in eine Managementphilosophie, welcher wiederum aus der Unternehmensphilosophie abgeleitet wird.

 

19 Krieg, W. (1971): S.12
20 Vgl. Ulrich, H. (1970): S. 116f
21 Vgl. Ashby, W. R. (1957): S. 206
22 Malik, F. (2008): S. 173
23 Vgl. Bleicher, K. (2011). S.51-55.
24 Vgl. Bleicher, K. (2011). S.19f.
25 Ulrich, H. / Krieg, W. (1972/1973/1974): Das St. Galler Management-Modell
26 Malik, F.(1981): Management-Systeme
27 Bleicher, K. (2011). S.86.
28 Vgl. Ulrich, P. / Fluri, E. (1992): S.19