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2.2.3.1. Kombinationsmodell für Prozessanalysen

Zur Wahrung einer umfassenden Betrachtung wird nachfolgend die Kombination aus Funktions-, Prozess- und Kostenanalyse bei der Durchführung der Analyse vorgestellt.

Funktionsanalyse Prozessanalyse Kostenanalyse
Inhalt Darstellung von Aufgaben und Kompetenzen Detailaufnahme des Prozesses mit beteiligten Organisationseinheiten Prozesskosten, Personalkosten, Betriebsmittelkosten
Resultate Doppelarbeiten oder artfremde Tätigkeiten gebundene Ressourcen Durchlaufzeiten/Liegezeiten, Mengen, Schnittstellen, Organisations-/Medienbrüche Identifikation Kostentreiber
Methoden Funktionen-/Stellen-Diagramm Schwachstellenanalyse

Ursache-/ Wirkungsdiagramm

Prozesskostenrechnung

Quotient aus Summe Personalkosten und Anzahl Prozesse

Summe Dauer Arbeitsschritte

Ziel Optimierung der Aufbauorganisation Optimierung der Alauforganisation Reduktion der Kosten

Tabelle 7: Funktions-, Prozess- und Kostenanalyse zur Vorbereitung von Prozess-optimierungen156

Eine Funktion beschreibt eine Teilaufgabe zur Erreichung eines Unternehmenszwecks.157 Mit der Funktionsanalyse wird die Aufgabenwahrnehmung und Kompetenzverteilung einer Organisationseinheit geprüft.158 Einzelne Teilaufgaben werden von verschiedenen Stellen innerhalb einer Organisationseinheit ausgeführt. Die Anzahl beteiligter Mitarbeiter und die Zuordnung in Bezug auf die auf die Tätigkeiten werden bei der Funktionsanalyse betrachtet.

Diese Funktionen können folgende Tätigkeiten umfassen Leitung, Ausführung und Kontrolle.159

Mit Hilfe von Stellenbeschreibungen, dem Organigramm oder Prozessanweisungen können Informationen zu den Funktionen eingeholt werden.

Aus der Funktionsanalyse kann abgelesen werden, ob z.B. einzelne Tätigkeiten ohne Kontroll- oder Leitungsfunktion wahrgenommen werden, ob einzelne Führungskräfte ein hohes Ausmass an Ausführungstätigkeiten erledigen oder ob die betrachtete Funktion der Stelle gemäss Stellenbeschrieb entspricht.160

Die Prozessanalyse dient der Aufdeckung von Optimierungspotenzialen. Mit einer Schwachstellenanalyse können Prozesse geprüft werden hinsichtlich qualitativer und quantitativer Einbussen. Anhand einer Checkliste mit Prüfpunkten lässt sich der zu analysierende Prozess durchleuchten. Die Durchlaufzeit umfasst die gesamte Zeit von Prozessbeginn bis Prozessende inklusive Rüst-, Bearbeitungs- und Liegezeiten.161 Für die Ermittlung der Durchlaufzeit kann konkret die Gesamtdauer der einzelnen Prozessschritte im Idealfall mit der tatsächlich erhaltenen Summe verglichen werden.

Die Kostenanalyse beschäftigt sich mit Prozess-, Personal- und Betriebsmittelkosten.

Aufgrund moderner Produktionsanlagen und der damit verbundenen gestiegenen Automatisierung sowie den globalisierten Beschaffungs- und Verkaufsmöglichleiten hat der Anteil an planenden und steuernden Aktivitäten zugenommen.162 Die daraus resultierende Zunahme der Gemeinkosten macht eine prozessorientierte Kontrolle in den indirekten Leistungsbereichen notwendig, wodurch aufgezeigt werden kann, dass vor allem kleine Ansatzgrössen oder Sonderfertigungen die Erhöhung von Prozesskosten bewirken.163 Die aus Prozessanalysen gewonnenen Erkenntnisse stellen die Basis für die Prozesskostenrechnung dar, bei welcher die Gemeinkosten verursachergerecht einem Prozessschritt zugeteilt werden. Hierbei wird die Aussage gestützt, dass Produkte Kosten verursachen, weil Aktivitäten erforderlich sind für die Leistungserstellung.164 Die Prozesskostenrechnung ist vor allem in Unternehmen mit einer hohen Anzahl repetitiver Prozesse und einer hohen Anzahl Produktvarianten sinnvoll.165 Für das Produktivitäts- und Prozessmanagement liefert die Prozesskostenrechnung eine solide Grundlage, da neben einer Analyse der Kosten und Kostentreiber auch die aktuellen Prozessleistungen überwacht werden können.166

Entscheidend sind Handlungsempfehlungen und Massnahmen, welche aus den resultierenden Daten abgeleitet werden und die Möglichkeit für Zielvereinbarungen, Budgets und Optimierungsvorhaben auf Daten dieses Führungsinstruments zurückgreifen zu können.167

Für die Ermittlung der tatsächlichen Personalkosten werden die Lohnkosten der am zu untersuchenden Prozess beteiligten Mitarbeiter addiert in Bezug auf den Prozess. Da Personalkosten häufig einen wesentlichen Anteil der Ausgaben ausmachen ist der zukünftige Personalbedarf im Fokus zu behalten.

Prozesse sind kostengünstig, wenn sie ohne Fehler, Nacharbeitungen, Datenübertragungen oder Medienbrüche ablaufen.168 Die Anzahl geleisteter Arbeitsstunden für die bestimmten Aktivitäten innerhalb eines Prozesses wird mit der Untersuchung der Durchlaufzeiten aufgenommen werden. Zusätzlich gibt die Prüfung über die Art der verrichteten Aktivtäten im Ist- Zustand Aufschluss über den Anteil wertschöpfender, nicht - wertschöpfender und überflüssiger Tätigkeiten.

 

156 Vgl. SGBS Modul 3 (Struktur- und Prozessmanagement), Reich, M. (Prozessmanagement), S.13
157 Vgl. Stöger (Wörterbuch des Prozessmanagements), S.256
158 Vgl. SGBS Modul 3 (Struktur- und Prozessmanagement), Reich, M. (Prozessmanagement), S.13
159 Vgl. Bundesministerium des Inneren, Organisationshandbuch (Funktionsanalyse) , Abschnitt 6.2.2, S.258-261.
URL: http://www.orgahandbuch.de/OHB/DE/node.html [24.12.2013]
160 Vgl. Bundesministerium des Inneren, Organisationshandbuch (Funktionsanalyse) , Abschnitt 6.2.2, S.258-261.
URL: http://www.orgahandbuch.de/OHB/DE/node.html [24.12.2013]
161 Vgl. Koch (Berechnung der Durchlaufzeit und Prozesskosten), S.77
162 Vgl. Seiler (Prozesskostenrechnung), S. 241
163 Vgl. Koch (Betrachtung der Durchlaufzeit und Prozesskosten), S.78
164 Vgl. Seiler (Prozesskostenrechnung), S. 243
165 Vgl. Seiler (Prozesskostenrechnung), S. 258
166 Vgl. zfo, Zeitschrift für Führung und Organisation 06/2013 (Mit der Prozesskostenrechnung die Produktivität erhöhen), S.444
167 Vgl. zfo, Zeitschrift für Führung und Organisation 06/2013 (Mit der Prozesskostenrechnung die Produktivität erhöhen), S.445
168 Vgl. Brecht-Hadraschek/Feldbrügge (Kosten des Prozesses), S.104